Bei der parenteralen Ernährung wird der Verdauungstrakt umgangen und aufbereitete Nährstofflösungen werden intravenös verabreicht. Ärzte verordnen diese Art der Ernährung gemeinhin nur, wenn keine andere Ernährungsform möglich ist – also bei schwerstkranken Menschen. Bei Säuglingen ist die parenterale Ernährung besonders kritisch, zugleich aber überlebensnotwendig.
Die pharmazeutische Fakultät der Staatlichen Universität von Rio de Janeiro (Universidade Federal do Rio de Janeiro) forscht im Bereich parenteraler Ernährung. In einer Studie wollte die Forschungsabteilung herausfinden, ob sich die Beigabe von Spurenelementen und Vitaminen auf die physikalisch-chemische Stabilität von parenteralen Nahrungspräparaten für Säuglinge auswirkt. Der ausschlaggebende Faktor ist die Größe der Fetttröpfchen und ihr prozentualer Anteil im Präparat. Die Größenverteilung der Fetttröpfchen in parenteraler Babynahrung ist von großer Bedeutung, da zu große Fetttröpfchen zu Verklumpung führen und somit nicht über eine Infusion verabreicht werden können. Eine instabile Größenverteilung kann die Gesundheit des Patienten gefährden.
Es wurden Fetttröpfchen von drei unterschiedlichen Präparaten untersucht, die sich in ihrer Zusammensetzung unterschieden. Alle drei Proben enthielten dieselben Grundbestandteile. Zusätzlich wurde ein Präparat mit Vitaminen, eines mit Spurenelementen und das dritte sowohl mit Vitaminen als auch Spurenelementen angereichert.
Für diese Art der Analyse hat die Wissenschaft bislang noch keinen speziellen Standard definiert. Die Forschungsgruppe der Universität von Rio de Janeiro orientierte sich daher an den bestehenden Pharmakopöen USP 729 (Globule Size Distribution in Lipid Injectable Emulsions) und USP 788 (Particulate Matter in Injections). Beide Pharmakopöen empfehlen die Methode nach dem Lichtabschattungsprinzip für die Analyse von Injektionen.
Deshalb wurde für die Messung das PAMAS SVSS mit dem Lichtblockadesensor PAMAS HCB-LD-50/50 verwendet. Die Messdaten wurden mithilfe des Softwareprogramms PAMAS USP ausgewertet.
Gemäß USP 729 darf der prozentuale Fettanteil von parenteraler Babynahrung nicht größer als 0,05% sein. Genauer gesagt darf die Fettemulsions-Injektion nicht mehr als 0,05% an Fetttröpfchen > 5 µm enthalten. Größere Fetttröpfchen dürfen keinesfalls vorkommen, da diese die Lungenbläschen verstopfen können und zu Lungenembolie oder sogar zum Tod führen können, wenn sie in zu großer Menge injiziert werden.
Mithilfe des PAMAS SVSS konnten die Wissenschaftler zuverlässig und erfolgreich feststellen, dass die Stabilität von parenteraler Babynahrung nicht durch die Anreicherung von Vitaminen oder Spurenelementen beeinträchtigt wird. Die Größe der einzelnen Fettkügelchen bleibt auch nach der Beigabe stabil und die Injektionen können bedenkenlos verabreicht werden.
Literatur:
Bianca Lobo et al.: Influence of the relative composition of trace elements and vitamins in physicochemical stability of total parenteral nutrition formulations for neonatal use. Nutrition Journal, 2012, 11:26.
Foto: Parenterale Babynahrung (Pixabay)